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AutorenbildManfred Bremen

...die Villa Schrödl


in der Hainstraße 18.

Der Maler Norbert Schrödl (*16.7.1842 in Wien) erwarb dieses Fachwerkhaus 1887 nach dem Tod seines Malerfreundes Peter Burnitz als Sommersitz und ließ es 1911 zur imposanten Villa ausbauen.

Ohne dem Maler begegnet zu sein, kann man heute noch sein Einstellung zu Mitmenschen und zur Arbeit an den Sprüchen im Torbogen erahnen:

"Gott behüt uns vor Feuer und Wind - und vor Gesellen, die langweilig sind"





"Lass den Erfolg der Arbeit gleichen"


Wie es im 19. Jahrhundert noch für Viele üblich war, zog der Bildhauer und Elfenbeinschnitzer Michael Schrödl mit seiner Familie von Adelshof zu Adelshof und förderte dabei die künstlerische Begabung seiner Söhne Leopold und Norbert.

Bereits als 10-Jähriger bekam Norbert vom Hofmaler in St. Petersburg den ersten Malunterricht - in Paris setzte er die Ausbildung an der École des Beaux-Arts fort - in Frankfurt nahm er Unterricht am Städel'schen Kunstinstitut bei Jakob Becker, dem Lehrer mehrere Künstler, die sich in der Kronberger Malerkolonie zusammenfanden.

Seine erste Selbständigkeit als Maler begann 1863-1868 in Paris, wo er - durch einen Mäzen gefördert - mit großem Erfolg arbeitete, bevor er bis 1874 in Berlin als gefragter Porträtist in die Kreise des preußischen Herrscherhauses aufgenommen wurde.

Auf vielen Studienreisen (u.a. 3 Jahre in Italien, dem damaligen Sehnsuchtsland der Künstler) sammelte er Eindrücke für spätere Gemälde. Ab 1880 lebte er in Frankfurt und Kronberg und ließ sich durch die Kronberger Künstler-Gemeinschaft inspirieren.

Als 1888 Kaiserin Friedrich nach Kronberg in das Schloss Friedrichshof zog, wurde er ihr Lehrer und erhielt viele Aufträge vom europäischen Hochadel.

Kaiserin Friedrich, Peter Dettweiler (Leiter der Lungenheilanstalt Falkenstein), Maria Meister (Ehefrau des Gründers der Farbwerke Höchst und Tochter von Jakob Becker (Städel))

Einige seiner Werke können im Kronberger Malermuseum besichtigt werden.

Im Innern der Villa Schrödl sind Wand- und Deckengemälde als Erinnerung an ihn erhalten.

1389 Schlacht bei Kronberg

Gerechtigkeit, Mäßigung

Tapferkeit, Weisheit, Architektur


Hier findet sich auch ein offener Kamin, der vermutlich von seinem Bruder Leopold (Bildhauer, *1841 + 1908) gestaltet wurde.

Am 26.2.1912 starb Norbert Schrödl und die Stadt Frankfurt am Main hat sein Grab auf dem Hauptfriedhof zum Ehrenmal ernannt, um ihn als Präsident der Frankfurter Künstlergesellschaft zu würdigen.


Manfred Bremen 18.2016

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