Am 29.3.2018 wurde die Verkehrsführung über die Tanzhausstraße zur Königsteiner Straße geändert und die Friedrich-Ebert-Straße zwischen dem Frankfurter Tor und dem Schirn-Platz als Fußgängerzone eingerichtet.
Unter Beteiligung mehrerer Vereine, der anliegenden Geschäfte und diverser Straßen-Künstler hat die Stadt mit einem viel besuchten Eröffnungsfest die Fußgängerzone eingeweiht.
Ja, „uff de Gass“ feiern, das können wir.
Bereits 1998 wurde die neu gestaltete Friedrich-Ebert-Straße mit einem Kellner-Rennen eingeweiht, nachdem 2 Jahre vorher die Stadtverordneten beschlossen hatten, diese Ortsdurchfahrt vom Land zu übernehmen und zu einem verkehrsberuhigten Bereich umzubauen.
Nun haben wir sie, die schon vor ca. 20 Jahren von der FDP angeregte „kleinste Fußgängerzone der Welt“.
In ihr kennen wir Einzelhändler, die den Kunden auch schon vor dem Geschäft zum Verweilen und Eintreten einladen.
Wir kennen aber auch zwei Restaurants, die trotz blühender Historie seit Jahren leer stehen, was besonders am Wochenende „viel Ruhe“ ausstrahlt.
Der erste Lichtblick zu einer positiven Entwicklung der Fußgängerzone fiel gleich bei der Eröffnung auf: Sylvie’s Café belebt u.a. mit hausgemachten Kuchen diesen sonst eher ruhigen Bereich und es werden weitere Lichtblicke folgen.
Vorschläge und Hoffnung allein genügen aber nicht - vor Allem müssen die Rahmenbedingungen stimmen - Geschäftsleute brauchen für ihre Investitionen Planungssicherheit!
Die für die neue Verkehrsführung auf mindestens sechs Monate angesetzte „Probephase“ ist da eher hemmend - ich wünsche den Entscheidungsträgern mehr Mut zu langfristigen Regelungen.
Man braucht kein Prophet zu sein, um das Ziel „Weniger Durchgangsverkehr“ bereits jetzt als erreicht zu sehen.
Das zweite Ziel „Die Aufenthaltsqualität steigern“ wurde vom Altstadtkreis mit einer Investition in massive Holzbänke angegangen.
Eine IDEE könnte sein: durch das Entfernen dieser Mauer links neben dem Torbogen ließe sich die schmale Fußgängerzone in ihrer Mitte zu einem offenen Platz erweitern, was der Gastronomie zu Gute käme.
Der Ruf nach Frequenzbringer für die Altstadt erfordert Zukunfts-Perspektiven, die nur Stadtverwaltung und Stadtverordnete aufzeigen können. Eine Langfristplanung für die Altstadt sollte die Geschäftsleute stützen und Klarheit für die Bewohner schaffen. Das würde Investitionen in die Aufenthaltsqualität fördern, denn die rechnen sich eh erst in einem längeren Zeitraum.
Lasst uns alle mit Gestaltungswille und Freude an einer belebten Zukunft der Fußgängerzone arbeiten - damit die Altstadt noch lebenswerter wird!
Manfred Bremen 1.5.2018
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