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  • AutorenbildManfred Bremen

...am Berliner Platz das Denkmal von Hartmuth XII. von Kronberg


Der aus dem Kronenstamm der Kronberger Burgherren stammende Hartmuth XII. (1488 - 1549) war verheiratet mit Anna von Kronberg (Flügelstamm).

Es waren raue Kriegszeiten: die Ritter des niederen Adels stemmten sich gegen den Verlust ihrer militärischen Bedeutung und Verarmung - die Reformation Martin Luthers (1517) entzweite Kirche, Staat und Bevölkerung.

Hartmuth XII mischte fleißig mit:

er kämpfte an der Seite seines Cousins Franz von Sickingen (Burg Ebernburg, Bad Münster am Stein) bei

den Angriffen auf Trier und Worms - nahm den Theologen und Mathematiker Michael Stifel (Esslingen) auf seiner Flucht vor der katholischen Kirche in Kronberg auf - musste aber selber fliehen, als der Trierer Erzbischof gemeinsam mit Landgraf Philipp von Hessen 1522 die bedingungslose Kapitulation Kronbergs erzwang.

Die Beifügung „der Reformator“ zu seinem Namen ist leicht irreführend.

Hartmuth XII pflegte zwar enge Kontakte zu führenden Reformatoren, aber den lutherischen Protestantismus verordnete 1526 Landgraf Philipp von Hessen “der Großmütige“ seinen Untertanen.


Erst 1541 kehrte Hartmuth XII nach Kronberg zurück, als der Landgraf wegen seiner Bigamie Kronberg zurückgeben musste - mit der Pflicht, die Stadt militärisch dem Landesfürsten zu öffnen und den lutherischen Glauben weiter zu behalten.

Vielleicht war es der Reformations (Erneuerungs)-Wunsch, der den Frankfurter Bankier Jacques Reiss 1869 bewog, Ritter Hartmuth XII ein Denkmal an seiner Villa Schönbusch in Kronberg zu setzen.

Der Frankfurter Bildhauer Eduard Schmidt von der Launitz gestaltete ihn als Kämpfer, was er in jungen Jahren tatsächlich war.








Aber selbst als Statue musste er 1889 der Obrigkeit weichen, als Kaiserin Friedrich an dieser Stelle Schloss Friedrichshof errichten ließ. 

Über 100 Jahre hatte er vom Podest im Schulgarten seinen ehemaligen Wohnsitz im Blick, bis er 2006 am neu gestalteten Berliner Platz auf die Treppenecke gestellt wurde.










Entspannt auf sein Schwert gestützt schaut er nun gedankenverloren in die Ferne – von der Burg sieht er nur noch die Spitze des Bergfriedes. Er fühlt sich als ehemaliger Burgherr etwas bei Seite geschoben und erkennt sich selber kaum noch wieder -










- aber der an Kronberg Interessierte erkennt sein zufriedenes Lächeln 


- Ritter Hartmuth XII ist sich sicher, dass nach 500 Jahren seine Burg Kronberg wieder in besten Händen ist!











Manfred Bremen 1.5.2016

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