Bevor eine Bürgerversammlung 1896 beschloss, den „Kaiser-Friedrich-Denkmalpark“ anzulegen, waren dort 20 Morgen Wiesengelände – die Pfingstweide.
Mit diesem Namen waren in Deutschland weit verbreitet die meist gemeindeeigenen Wiesen bezeichnet, die ab Pfingsten als Weidefläche für das Vieh, aber auch für fröhliche Dorffeste genutzt wurden.
Vom Schiller-Weiher ansteigend zum Schloss Friedrichshof hoch entstand ein weitläufiger Stadtpark, der ursprünglich zum Denkmal für Kaiser Friedrich III. hin ausgerichtet war.
Neben dieser Würdigung des 99-Tage-Kaisers entstanden in dem mit Baumraritäten durchsetzten Naturpark Erinnerungsmale an Persönlichkeiten und Ereignisse. Und das alte Waschhaus und der Pfingstbrunnen erinnern an den früheren Alltag.
Das Storchenrelief am Pfingstbrunnen zeigt deutlich, wo der Klapperstorch die Babys herholt,
um sie den mit einem Biss in’s Bein überraschten Kronbergerinnen zu schenken.
Die Kronbergerin Hedwig Ostertag (1877-1945) war in der Zeit der Malerkolonie die einzige Bildhauerin in der Stadt und hat 1912 nicht nur das Relief am Pfingstbrunnen gestaltet, sondern u.a. einige Gräber geschmückt
und 1914 an der Falkensteiner Martin-Luther-Kirche das Puttenkapitell angefertigt.
2001 hat der Altstadtkreis das Pfingstbörnchen ‘runderneuert‘ und
Christine und Tasso Lehr kümmern sich als Paten um die Sauberkeit.
Manfred Bremen 1.9.2015
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